August-Tomaten
An einem Samstag im August...
So fangen bestimmt die besten Stories an. Außerdem heißt so ähnlich ("An einem Sonntag im August") auch ein Café im Prenzlauer Berg. Oder zumindest gab es vor tausend Jahren einmal eines, das dort so hieß. Ich hab keine Ahnung, ob es das noch gibt.
Jedenfalls, an einem Samstag im August, genauer: am 12., saß ich gerade vor meinem faul beim Lieferanten bestellten Salat und dachte mir, dass man aus den Kernen in einer Tomate eigentlich auch direkt neue Tomaten basteln können müsste. Und weil sich so etwas ja ausprobieren lässt, habe ich sofort ein neues Projekt ins Leben gerufen:
So fangen bestimmt die besten Stories an. Außerdem heißt so ähnlich ("An einem Sonntag im August") auch ein Café im Prenzlauer Berg. Oder zumindest gab es vor tausend Jahren einmal eines, das dort so hieß. Ich hab keine Ahnung, ob es das noch gibt.
Jedenfalls, an einem Samstag im August, genauer: am 12., saß ich gerade vor meinem faul beim Lieferanten bestellten Salat und dachte mir, dass man aus den Kernen in einer Tomate eigentlich auch direkt neue Tomaten basteln können müsste. Und weil sich so etwas ja ausprobieren lässt, habe ich sofort ein neues Projekt ins Leben gerufen:
August-Kirschtomaten
Ich hatte schon einmal Tomaten am Fensterbrett. Die hatte ich vor Ewigkeiten, auch im August, zum Geburtstag geschenkt bekommen. Die kamen in einer "Cola Dose" und funktionierten so:
Deckel auf, Wasser rein, abwarten, Tee trinken, zwischendurch immer mal gießen, und ab Ende September lecker Tomaten essen. Und im Oktober das Ding wegschmeißen, weil es unglaublich stinkt (na ja, nach Tomate halt. Das möchte man meist nicht gern im Wohnzimmer haben).
Das ist so etwa das, was ich noch in Erinnerung habe.
Aber dieses Mal mach ich mir die Tomaten selbst, dachte ich mir. Also habe ich eine der Salat-Kirschtomaten genommen und die Kerne rausgesammelt. Anschließend habe ich die Kerne auf einer Serviette drei Tage lang trocknen lassen. Kann sein, dass man das nicht machen muss, aber irgendwie erschien mir das richtig.
Dann habe ich mir zehn "Boller-Tabs" aus dem Baumarkt geschnappt, sie drei Minuten quellen lassen und dann jeweils einen oder zwei Samen in die Mitte gelegt. Anschließend habe ich die Samen ganz dünn bedeckt.
Deckel drauf, und in die Sonne gestellt, und schon ist das Mini-Greenhouse in Betrieb.
Das war am 13. August.
Drei Tage später hat die erste kleine Tomatenpflanze der Berliner Welt Hallo gesagt. Bei den anderen Tabs tat sich nichts.
'Gut, dass ich das zehn Tabs aufgesetzt habe.', dachte ich mir. So war wenigstens einer der Samen aufgegangen.
Zwei Tage später waren auch in allen anderen Tabs die Samen aufgegangen.
"Da hat der grüne Daumen wieder zugeschlagen.", rief ich und warf triumphierend den, äh, Partyfinger in die Höhe.
Na gut, hab ich nicht gemacht. Weder das eine noch das andere. Was sollen denn die Nachbarn denken... ^^
Aber: Was machen mit den kleinen Biestern? Die werden ja noch größer, und ich kann die unmöglich alle selbst großziehen.
Also habe ich sechs davon mit ins Büro genommen und sie dort verteilt. Alles besser als die armen Dinger einfach wegzuwerfen.
Drei der kleinen Pflanzen machen seitdem auf Hydrokultur (wegen der Viecher, sagt der neue Eigentümer - und die Tomaten machen sich gar nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass wir dort Nord-West-Sonne haben - dass also nur abends die Sonne mal rum kommt).
Hier in Kreuzberg haben die kleinen Racker den ganzen Tag Sonne - also wenn sie denn scheint, jedenfalls.
Ich finde ja faszinierend, wie die kleinen Häärchen in der Sonne schimmern. Kriegt mein Handy leider nicht ordentlich aufs Bild. Das könnte ich mir stundenlang angucken. Obwohl - nah. Lieber nicht. Von stundenlangem Vor-sich-hin-starren sollen Leute schon bekloppt geworden sein. Das scheint mir im Augenblick noch nicht erstrebenswert.
Heute jedenfalls war Tag des Umtopfens. Und deswegen haben die vier kleinen Tomaten (Tatschi, Matschi, Katschi und Datschi) heute eine Bleibe bekommen: 1A-Töntöpfe für einsneunundreißig das Stück.
By the way: Physik hab ich in der Schule ja gehasst. Dabei ist sie total faszinierend.
Tastchi, Matschi, Katschi und Datschi an Berliner Luft
Wo wir gerade bei Datschi sind. So hieß der Hund von Agnes Kraus im DDR Zweiteiler "Benno macht Geschichten." Datschi - watn Name. Der Film ist jedenfalls ein Klassiker - zumindest wohl für alle, die in den 80ern in der DDR aufgewachsen sind. Wenn ich "Datschi Hund" bei Google eingebe, kommen lauter Bilder von so Pflaumenkuchen. Auch kein schönes Schicksal für so einen Hund.
Update: Die Tomaten, die ich mit ins Büro genommen hatte, haben sogar noch geblüht. Und zwar im Dezember. Am Fenster auf der Nord-Ost-Seite. Gut, es waren nur 2 Blüten, aber immerhin. - Und es gab auch reiche Ernte: Eine (in Zahlen: 1) Cherry-Tomate konnte gegessen werden - und zwar im Januar. - Ja, ich sach: Prost. Und gedacht hätte ich das nicht. Ab November hatte ich immer gesagt: "Lasst uns das Zeug wegwerfen; das wird jetzt sowieso nichts mehr."
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